Welche Fotofilter braucht man nun wirklich? Welche Filter für welchen Zweck? Was gehört zur Standardausrüstung und auf welche Filter kann ich getrost verzichten? Um allen Wortklaubern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Natürlich kommt man in den meisten Fälle sehr gut ohne Filter aus. Es geht hier in erster Linie darum, welche Filter wirklich nützlich sind und in bestimmten Situationen die Bildergebnisse sichtbar verbessern können. UV-Filter
- der ultimative Objektivschutz, besonders wichtig
bei teuren Objektiven und Aufnahmen im
Freien. Alternativen:
Klarglasfilter (Clearfilter), eventuell auch
Skyfilter (wer etwas "wärmere" Foto
bevorzugt). UV-Filter Die eigentliche Aufgabe des UV-Filters ist daher der Objektivschutz. Dies ist besonders wichtig bei Außenaufnahmen (wo immer Staub und Sand durch die Luft wirbeln). Besonders am Strand riskiert man ohne Objektivschutz viel. Faustregel:
Je teurer das Objektiv, desto wichtiger ist der UV-Filter
als Objektivschutz. Wird die Frontlinse eines 50 oder 100
Euro Objektives verschrammt, kauft man sich halt ein neues
Objektiv. Ein solcher Verlust lässt sich
verschmerzen. Bei
der Anschaffung eines UV-Filters sollte man nicht geizen und
sich einen hochwertigen Glasfilter gönnen, am besten
mit einer Mehrschichtenvergütung. Anstelle des UV-Filter entscheiden sich manche Puristen für einen Clearfilter (einem Klarglasfilter), der keinen UV-Schutz bietet und von da aus auch keinerlei Bildveränderungen bringt.
Die
Wirkung des Polfilter ist abhängig von seiner
Einstellung (Drehung) und den
Lichtverhältnissen. Der
Polarisationsfilter kann: Farben
kräftiger erscheinen lassen (durch
Ausschaltung störender
Lichtreflexe) nichtmetallische
Spiegelbilder ausschalten (z. B. bei Schaufenstern,
glasgerahmten Wandbildern) Ferndunstschleier
auflösen Polfilter An zweiter Stelle der wichtigsten Filter rangiert sicher der Polfilter (Polarisationsfilter). Heute gibt es ihn meist nur noch in der circularen Ausführung, die anders als die lineare Variante das Messergebnis des Autofokus und der Belichtungsmessung durchs Objektiv nicht beeinträchtigen. Je
nach Drehung des Polfilters können (abhängig vom
Motiv und den herrschenden Lichtverhältnissen) die
Farben kräftiger hervortreten, weil das allseits
vorhandene reflektierende Streulicht teilweise absorbiert
wird. Polfilter können in manchen Fällen also das Bildergebnis verbessern. Aber der Einsatz des Filters erfordert etwas Erfahrung und einige zusätzliche Sekunden an Zeit, die man nun einmal für das optimale Einstellen des Filters braucht. Der Polfilter ist deshalb kein Filter, den man ständig auf dem Objektiv belässt. Macht man es trotzdem, muss man sich halt damit abfinden, dass der Polfilter gut eine Blende an Licht schluckt und dass bei Schnappschüssen die Wirkung des Filters oft ausbleibt, weil die Zeit zum exakten Einstellen fehlte. Die Preisunterschiede bei Polfiltern sind recht gewaltig, die Qualitätsunterschiede aber auch. Die Herstellung eines guten Polfilters ist aufwendig. Schlechte Billigfilter können mehr schaden als nutzen (Beeinträchtigung der Schärfe und des Bildkontrastes). Dennoch gibt es auch günstige Filter, die man ohne Bedenken verwenden kann. Sie finden sie in unserer Preisliste (Polfilter, die nichts taugen, haben wir gar nicht erst in unser Verkaufsprogramm aufgenommen). Selbstverständlich sind die teuren Filter von B+W, Heliopan, Hoya und Kenko besser als unsere günstigen Angebote (bessere Verarbeitung, Vergütung und ein besserer Planschliff der Gläser). Qualität hat nun einmal ihren Preis.
Grauverlaufsfilter
sollen Überbelichtungen im Himmel und
Unterbelichtungen des Vordergrundes
ausgleichen. Grauverlaufsfilter Etwa
genau so wichtig wie die Polfilter sind meines Erachtens die
Verlaufsfilter. Diese Filter werden gebraucht, um bei
Landschaften und Städtebildern den oft völlig
überbelichteten Himmel abzudunkeln, um der oberen
Bildhälfte mehr Kraft und Substanz zu geben und somit
die Bildwirkung des Gesamtbildes zu erhöhen. Hin und wieder lese ich im Internet, Verlauffilter seien überflüssig, weil durch eine Nachbearbeitung über Photoshop ähnliche Ergebnisse zu erzielen seien. Solche Empfehlungen kann ich nicht nachvollziehen. Denn es genügt doch nicht, über Photoshop nachträglich den Himmel zu verdunkeln. Es kommt auch auf die Strukturen im Himmel (Wolken) und die Verringerung der zu hohen Kontrastwerte an. Wie lange will man denn per Photoshop an einen Foto herumbasteln, um solch komplexe Korrekturen hinzubekommen? Bei Verlaufsfiltern gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Systeme. Zum einen gibt es herkömmliche Einschraubfilter, die wie ein Polfilter in sich drehbar sind (um die Horizontlinie wagerecht einzustellen). Diese Filter sind qualitativ sehr hochwertig, aber auch recht teuer und die Horizontlinie lässt sich in der Höhe nicht verstellen. Deshalb bevorzugen die meisten Anwender das Cokin System, das zwar einen etwas unförmigen Halter benötigt, mit dem sich aber die Horizontlinie auch in der Höhe anpassen lässt. Das Cokin-System ist ausgesprochen universell. Sie können damit recht zügig unterschiedlich starke Grauverlaufsfilter ausprobieren, aber auch besondere Farbstimmungen ins Bild zaubern (z. B. Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, das Himmelblau intensivieren, eine Gewitterstimmung erzeugen usw.). Das Cokin-System gibt es in 4 verschiedenen Größen für die unterschiedlichsten Filterdurchmesser. Bestseller unter den vier Cokin-Größen ist das P-System.
Graufilter
reduzieren die durch das Objektiv dringende
Lichtmenge und erweitern damit den Zeitenbereich
nach unten (erlauben längere Belichtungszeiten
auch bei größeren Blenden). Graufilter Die Graufilter gibt es in 5 gängigen Stärken (1 bis 10 Blenden schluckend). Inzwischen gibt es auch recht gute Vario-Graufilter, mit dem sich die Verdunkelung fließend einstellen lässt. Bei Filmaufnahmen bieten Vario-Graufilter zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Mit
dem B+W Redhancer lassen sich tolle Bildeffekte
erzielen (Pofilter erforderlich) Spezialfilter Wer zum Beispiel viel im Nahbereich fotografiert, dürfte sich auch für Nah- oder Makrolinsen interessieren. Für Schwarzweiß-Enthusiasten eröffnen Infrarotfilter (auch für Digitalkameras einsetzbar) romantisierende Gestaltungsformen. Mit Redhancern wiederum lassen sich tolle herbstliche Farbstimmungen einfangen. Die durch Weichzeichner oder Nebelfilter erzeugten Bildstimmungen lassen sich auch oft nur unbefriedigend durch nachträgliche Bildbearbeitungen nachahmen. Stern- bzw. Gitterfilter verzaubern Lichtquellen und Reflexe in mehrstrahlige Sterne. Für die analoge Schwarzweißfotografie haben natürlich nach wie vor Gelb-, Grün-, Orange- und Rotfilter eine herausragende Bedeutung.
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Foto-Müller, Versandhaus
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