Lohnentwicklung in Deutschland
Alles wurde schlechter ...
Seit 1980 sind die inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten in Deutschland um etwa 15 % gesunken. Und dass, obwohl die Produktivität sich nahezu verdoppelte. Anstelle eines üblichen Wohlstandszuwachses von ca. 100 % hat sich also in 42 Jahren eine deutliches Minus ergeben.
In
konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das:
"Wer
heute 1500 Euro netto verdient,
müsste eigentlich längst 3400 Euro netto
bekommen."
Der europäische und globale Lohndumpingwettbewerb (ausgelöst durch den Zollabbau) hat leider die normale Lohnentwicklung verhindert! Hintergrund: Das kapitalistische Ermächtigungsgesetz.
Die
Faustregel des produktiven Fortschritts:
Wohlstands-Verdoppelung
alle 25 Jahre!
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Rechnet man von 1880 bis 1980 die Kriegsjahre und deren Folgen heraus, kam es in Deutschland und anderen Industrienationen alle 25 Jahre zu einer Verdoppelung des allgemeinen Wohlstands (der Nettoreallöhne und Renten). |
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Seit
1980 gilt diese Faustregel nicht mehr: Wie
kommt es eigentlich, dass die Schweiz ohne EU und Euro
Deutschland bei den Reallöhnen so weit abgehängt
hat? |
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Lohnsenkungen
trotz doppelter Produktivität - wie kann das
sein? Es würde offenbar, dass im Gegenteil EU und Globalisierung systematische Wohlstandskiller sind! Denn es leuchtet ja durchaus ein: Ein Land ohne vernünftige Zollgrenzen kann sich gegen das globale Dumpingsystem nicht wehren - ein Land ohne Zollgrenzen muss unweigerlich mitmachen beim absurden Lohnunterbietungswettbewerb. Nutznießer dieser falschen Wirtschaftspolitik sind vor allem das Großkapital, also Konzerne und Spekulanten - zufällig genau die, die großen Einfluss auf die Medien und Politik ausüben. "Seit
1980 sinken die Reallöhne trotz steigender
Produktivität.
Die
Arbeitsbedingungen werden zunehmend
schlechter! |
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Wie ist es möglich, dass das Wirtschaftswachstum und die Produktivität stetig zulegen, die Reallöhne aber dennoch sinken? Zur
Abb.: Außerdem:
Ohne Globalisierungseffekte wäre auch die
Produktivität stärker gestiegen! |
"Aber
das stimmt doch gar nicht, die Löhne sind doch
gestiegen!"
Die allgemeine
Volksverdummung funktioniert bestens. Viele gutgläubige Menschen
unterliegen der öffentlichen Erfolgspropaganda und merken nicht
einmal, wie es im Lande immer weiter bergab geht. Eine
aufschlussreiche Analyse über die tatsächliche
Lohnentwicklung mit einer Erläuterung, wie die Statistiken
geschönt werden, finden Sie hier...
Der
technologische Fortschritt führt in intelligent
gemanagten Industrieländern etwa alle 25 Jahre zur
Verdoppelung des Wohlstandes. Seit 1980 stimmt diese
Faustformel nicht mehr - statt realen Lohnzuwächsen
gibt es nur noch Abschläge.
Sollen wir also weitermachen wie bisher? Sind wir auf dem
richtigen Weg? Sollen wir weiter darauf vertrauen, dass die
EU und die Globalisierung unsere großen Heilsbringer
sind?
Von
1900 bis 1980 hat sich die Kaufkraft (der Wohlstand)
mindestens verfünffacht!
Nun
wird gerne die missliche Entwicklung der inflationsbereinigten
Nettolöhne mit allerlei Widrigkeiten begründet. Eine reife
Volkswirtschaft könne nun einmal nicht so wachsen, die
demographische Entwicklung, die Kosten der Wiedervereinigung usw.
seien Schuld.
Aber diese Ausflüchte
kann ich nicht gelten lassen. Denn schon vor hundert Jahren nahm
die "Vergreisung" der Gesellschaft ihren Anfang, auch damals gab
es gesellschaftliche Umbrüche und scheinbar gesättigte
Märkte - und die Folgekosten der beiden Weltkriege waren
ungleich höher als die der friedlichen Wiedervereinigung.
Die bemühten Ausreden sollen einmal mehr von den erschreckenden
Tatsachen ablenken, Vergleiche unmöglich erscheinen
lassen.
Fest steht, dass von 1900 bis 1980, in einer Zeit funktionsfähiger Zollgrenzen (also ohne EU und Globalisierung), der allgemeine Wohlstand (die Reallöhne) sich mindestens verfünffacht haben! Berücksichtigt man die Kriegs- und Nachkriegszeiten, so bleibt festzustellen, dass die Verfünffachung des Wohlstandes sich de facto in 50 Jahren vollzog. Und seit 1980 geht es nur noch bergab - das muss doch einen Grund haben! Und was wäre einleuchtender, als den globalen Dumpingwettbewerb als Hauptursache anzunehmen. Oder gibt es eine andere einleuchtende Erklärung (ich kenne keine)?
Ziele
und Hintergründe meiner Arbeit
Den seit 1980 anhaltenden Wohlstandsabstieg halte ich für
künstlich herbeigeführt (zum Beispiel durch den Abbau
der Zollgrenzen). Unser Land und die Bevölkerung brauchen sich
aber damit nicht abfinden - die Fehler sind korrigierbar, die
negativen Tendenzen umkehrbar.
Mein Ziel ist
es, wieder zu normalen Verhältnissen zurückzukehren
- dass heißt Wohlstandsanstieg im Einklang mit der stetig
wachsenden Produktivität. Wie man dahin kommt, habe ich
ausführlich in meinen Büchern beschrieben.
"Welchen Wert haben Auseinandersetzungen über die Globalisierung und die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands, wenn das herausragende Phänomen der sinkenden Reallöhne bei steigender Produktivität einfach ignoriert wird?"
"Aber
der Normalbürger kann sich heute doch viel mehr leisten
als vor 42 Jahren..." Vorurteile
sind kaum auszurotten. Trotzig beharren viele Zeitgenossen
immer noch darauf, dass es Otto Normalbürger heute
deutlich besser geht als vor 38 Jahren. Seltsamerweise aber
sind die Wortführer dieser "Wohlstandstheorie" selten
älter als 30 oder 40 Jahre - sie haben den damaligen
Standard selbst kaum miterlebt.
Dabei
wird leider auch immer wieder der Reallohn mit dem
Wohlstand gleichgesetzt.
Es wird ignoriert, dass zum heutigen Wohlstand im Gegensatz
zu früher weit mehr Erbschaften, Kapitalerträge
und Spekulationsgeschäfte beitragen. Es
wird "übersehen", dass der Wohlstand zum Teil auf
Pump finanziert wurde (höhere Staats- und
Privatverschuldung).
Es wird missachtet, dass der Normalbürger inzwischen
viel mehr in seine Ausbildung investieren muss (es
wird der Akademiker mit dem damaligen Facharbeiter
verglichen) - und es werden schließlich auch noch die
eindeutigen Loser der Globalisierung aus den Köpfen
verbannt.
Gehören die zehn Millionen Arbeitslosen, Minijobber,
Zeitarbeiter, Vorruheständler usw. nicht mehr in die
Vergleichsstatistik, weil sie jetzt keine
Normalbürger mehr sind? Zu
alledem vernebeln auch noch gesellschaftliche
Veränderungen den Blick. Zwar gibt es heute mehr
sichtbare Wohlstandssymbole (Pkw, Eigenheime,
Auslandsreisen usw.), dafür sind aber häufig
andere Formen der Lebensqualität verlorengegangen.
Kinder zum Beispiel können oder wollen sich heute viele
junge Leute trotz hoher staatlicher Fördergelder nicht
mehr leisten. Man darf sich ruhig einmal erinnern: In der
vermeintlich wohlstandsarmen Zeit vor der Globalisierung
genügte oft ein Alleinverdiener, um die ganze
Familie (nahezu ohne staatliche Hilfen, ohne Kindergeld,
Mietzuschüssen usw. ) anständig zu
ernähren.
Nachtrag
23.3.2010:
Zaghafte
Erklärungsversuche
Seitdem nun seit 1980 die Reallöhne und Renten sich hierzulande
rückläufig entwickeln, erkennen endlich auch manche
Ökonomen einen Erklärungsbedarf. Schließlich wurde
den Bundesbürgern jahrzehntelang eingeredet, Globalisierung und
EU (also der Zollabbau) seien unabdingbar zur Sicherung und Mehrung
ihres Wohlstandes. Warum also ist nun alles ganz anders gekommen?
Die lapidare Antwort:
"Der
Wohlstandszuwachs von 1950 bis 1980 war ein Sonderfall, ein
Glücksfall der Geschichte!"
Halten
diese Ökonomen ihre Mitmenschen wirklich für so blöd?
Produktivität und Wirtschaft sind seit 1980 kräftig
gewachsen - die Reallöhne und Renten aber gleichzeitig gesunken.
Dieses Paradoxon ist der Sonderfall - nicht umgekehrt.
Die geniale Entwicklung von Computern, Mikrochips, Internet usw.
hätte einen beispiellosen Wohlstandsschub auslösen
müssen. Warum ist der ausgeblieben, warum ist alles verpufft?
Anstatt den Bundesbürgern endlich reinen Wein einzuschenken und
den Nutzwert des Zollabbaus zu hinterfragen wird schon wieder
verdummt, getäuscht und eine neue Lügenlegende
aufgebaut.
Nachtrag
Februar 2017:
Im Presseclub (Thema Donald Trump und die USA) vom 5.2.2017 fragt
sich der Moderator Herr Schönenborn (den ich ansonsten für
ausgesprochen kompetent und unvoreingenommen halte), was wohl in
Deutschland los wäre, würde wie in den USA die Hälfte
der Erwerbstätigen heute weniger verdienen als noch vor 30
Jahren.
Herr Schönenborn kommt also gar nicht auf die Idee, dass wir
hierzulande die gleichen Probleme haben (in den USA werden sie
lediglich offener diskutiert). Dabei beschränkt sich bei uns der
Abstieg nicht einmal auf die untere, abgehängte Hälfte.
Sogar im gesamten bundesweiten Durchschnitt sind die
inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten deutlich gesunken.
Es trifft bei uns alle Bevölkerungsgruppen.
Als Rentner muss ich zum Beispiel jährlich 9000 Euro in die
gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung einzahlen. Bei meinem
Vater war vor 25 Jahren noch alles beitragsfrei (sogar steuerfrei).
So haben sich die Verhältnisse geändert! In unserem
Sozialstaat wird ständig neu umverteilt. Den einen wird's
genommen, den anderen wird's gegeben. Und dann heißt es
ständig, mit den enormen Kosten für die Flüchtlinge
und Asylanten (jährlich mindestens 40 Milliarden Euro)
hätte das alles absolut nichts zu tun, nicht ein einziger
Bundesbürger hat dafür auch nur einen Euro aufbringen
müssen.
Nachtrag
Juni 2019:
Seit Jahren schon verbreiten Poilitk und Medien gute Laune und
verweisen nahezu täglich auf die regelmäßigen realen
Lohnsteigerungen. Gleichzeitig aber wird eingestanden, dass viele
Haushalte ihre Miete nicht mehr zahlen können. Wo bleibt da die
Logik? Bei anziehenden Einkommen müsste es doch zunehmend
leichter fallen, das Geld für die Miete aufzubringen. Bemerken
die Schönredner und Verharmloser gar nicht, wie sie sich selbst
widersprechen?
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Der
Machtapparat des
Establishments
Haben
die USA im Ukrainekrieg Regie
geführt?
Alles
wurde schlechter...
Seit
1980 sinken in Deutschland die inflationsbereinigten Nettolöhne
und Renten.
Konzernfreundliche
Politik: Warum werden Konzerne so
verhätschelt?
Führte
der aufkeimende Protektionismus zur Eskalation der
Weltwirtschaftskrise 1929?
Würde
man die Inflationsrate korrekt bewerten, wären die realen
Einkommensverluste noch viel höher!
"Aber
das stimmt doch gar nicht, die Löhne sind doch
gestiegen!"
Wem
nützt der stetig brodelnde globale
Unterbietungswettbewerb?
Weiterführende
Abhandlungen dazu finden Sie in meinen Büchern.
Zur
Eingangsseite
www.versandhaus-foto-mueller.de mit Menueleiste
Weiterführende
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Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Publizist). Flensburg,
2008 (aber
leider immer noch aktuell). Mit späteren
Ergänzungen.
Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung über Mehrwertsteuern und Zöllen).
Der
deutsch-europäische Niedergang beschleunigt sich! "Die
Wandlung Deutschlands nach der Corona-Krise"
Weil
Lobby-Ökonomen und Regierungen belehrungsresistent
waren, starrköpfig am globalen Lohn-, Steuer- und
Ökodumping, an langen Lieferketten, der totalen Ex- und
Importabhängigkeit, der schamlosen Ausbeutung der
Natur, der Nullzinsmanipulation usw. festgehalten haben.
Seit über 30 Jahren fordere ich in zentralen Punkten
einen Paradigmawechsel. Weil oberflächliche
Symptombekämpfungen auf Pump, irrationaler Aktionismus
und die Konzentration auf populistische
Sozialmaßnahmen nichts mehr bringen. Der Reformstau
muss endlich aufgelöst werden. Wir brauchen eine
ehrliche, tabulose Debattenkultur. Jetzt!
Wie
Unaufrichtigkeit, geschönte Wirtschaftsdaten und
hartnäckige Vorurteile in der Vergangenheit zu
verhängnisvollen Fehlentwicklungen führten, die
bei der anstehenden Neugestaltung korrigiert werden
müssen.
Eine sachlich-neutrale Streitschrift, die ganz neue
Perspektiven aufzeigt (mit über 60
Reformvorschlägen). Der bislang übliche
Tunnelblick selbst bei vermeintlichen Reformern und
Systemkritikern muss endlich überwunden werden!
Manfred
Julius Müller, 172 Seiten, Format 17x22
cm,
13,50 Euro
Bestellung über www.amazon.de
Es
ist mir unerklärlich, wie leicht sich intelligente Menschen von
dreisten Behauptungen, Vorurteilen und verklärenden Statistiken
irritieren lassen. Der staatlich genährten, westlich
orientierten Sozialromantik- oder Konzernlobby-Propaganda blindlings
zu vertrauen, hieße den Kopf in den Sand zu stecken.