Behauptung, Vorurteil:

 

"Die Wiedereinführung der Preisbindung würde doch alles nur teurer machen!"

 

 

Gegendarstellung:

Wenn das man kein Irrtum ist! Schließlich galt in der BRD bis Anfang der 1970er die Preisbindung und sie hatte sich bestens bewährt. Denn bis dato stiegen die realen Nettolöhne (also die Kaufkraft) jährlich um durchschnittlich über fünf Prozent! Nur wenige Jahre nach Aufhebung der Preisbindung (so etwa ab 1980) ging es dagegen einkommensmäßig nur noch bergab. Der Negativtrend hält bis heute an, trotz sensationeller produktiver Fortschritte. Dafür scheint die Aufhebung der Preisbindung mitverantwortlich zu sein. Aus folgenden Gründen:

1. Der brutale Konkurrenzkampf um Marktanteile ist nicht gerade billig. Man denke allein einmal an den Aufwand im Lebensmittelsektor, die immensen Kosten für die Reklameflut. Milliarden Prospekte und Anzeigenblätter verstopfen unsere Briefkästen und belasten die Umwelt.

2. Letztlich braucht jeder Hersteller zum Überleben eine gesunde Gewinnmarge. Wird jedoch eine Marke im Vergleich zu anderen zu teuer, bricht der Absatz ein. Ein allgemeines Ausnutzen der Preisbindung gab es deshalb damals nicht und wird es auch heute kaum geben.

3. Wie werden heute Preise kalkuliert? Die heutigen "unverbindlichen Preisempfehlungen" dienen meist doch nur dazu, die Attraktivität zwischenzeitlicher Sonderaktionen hervorzuheben. Man arbeitet mit einer Mischkalkulation! Wenn heute ein Joghurt regulär 59 Cent kostet, im Angebot aber nur 29 Cent, wird er vielleicht nach Einführung der Preisbindung grundsätzlich 35 Cent kosten. Das entspräche dann etwa dem Durchschnittspreis, der zuvor durch die Mischkalkulation auch erzielt wurde.

4. Dass eine Preisbindung nicht grundsätzlich zu Verteuerungen führt, beweist auch der Buch- und Zeitschriftenmarkt. In diesem Segment wurde die Preisbindung beibehalten. Und siehe an - hierzulande sind die Buchpreise nicht höher als zum Beispiel in den USA, wo es eine solche Preisbindung nicht gibt.

 

Die Aufhebung der Preisbindung erwies sich als gigantisches Monopolisierungs- und Globalisierungsprogramm. Aber wussten die Drahtzieher dieser Initiative vor 50 Jahren überhaupt, welche Kräfte sie da entfesselten?

 

Was würde die Wiedereinführung der Preisbindung für konkrete Folgen haben?

1. Es gäbe ein entspannteres Einkaufen! Der Verbraucher braucht nicht mehr alle möglichen Preise im Kopf haben, Prospekte studieren und miteinander vergleichen. Das sorgt schon einmal für einen erheblichen Stressabbau.

2. Der neurotische innerliche Zwang, bei Sonderangeboten im Lebensmittelbereich ordentlich zuzugreifen, entfällt. Entsprechend werden später auch seltener überlagerte Lebensmittel weggeschmissen.

3. Ist die Vorratshaltung geringer, wird man im allgemeinen frischere (und damit gesündere, schmackhaftere) Ware verzehren. Der ständige Druck, "das muss endlich aufgegessen werden" entfällt.

4. Die gesamte Infrastruktur wird sich verändern. Bei Wiedereinführung der Preisbindung können sogar Krämer auf dem Dorfe wieder existieren.

5. Gibt es wieder den Tante-Emma-Laden um die Ecke, brauchen auch viele Leute in der Stadt kein Auto mehr.

6. Der Tante-Emma-Laden gestattet persönliche Kontakte, der nachbarliche Zusammenhalt wird gestärkt, einsame alte Leute finden vielleicht aus ihrer jetzigen Isolierung wieder heraus.

7. Die regionale Produktion gewinnt an Bedeutung. Viele Waren müssen nicht mehr verkehrsbelastend von einem Ende Europas zum anderen transportiert werden.

8. Das Angebot an Waren wird unterschiedlicher und vielfältiger. In München wird man mehrheitlich einen anderen Joghurt oder Käse essen als in Hamburg. Viele Geschäfte und Städte bekommen wieder ihren eigenen Charakter. Und das nicht nur beim Warenangebot.

9. Der Verödung der Innenstädte wird Einhalt geboten. Die Marktmacht der großen Filialketten wird bröckeln (weil das Dumpingpreisprinzip nicht mehr funktioniert). Sowohl der Mode- als auch der Nahrungsmittelgeschmack wird nicht mehr von einigen Konzernen (Einkäufern) dominiert. Hersteller werden damit auch weniger erpressbar.

10. Der Versandhandel wird in seine Schranken verwiesen. Dubiose Preisbechermethoden (Grauimporte, Karussellgeschäfte usw.) wird es weit weniger geben als heute. Die Innenstädte werden ihre alte Bedeutung zurückerlangen. Das weitverbreitete System, "Ich lasse mich im Fachgeschäft ausführlich beraten und bestelle dann im Internet!", wird zusammenbrechen.

Man sieht also, die Wiedereinführung der Preisbindung würde höchstwahrscheinlich äußerst positive Gesamtauswirkungen haben. Empfehlenswert wären jetzt langjährige diesbezügliche Praxistests, zunächst einmal im Lebensmittel- und Elektroniksektor.

 

 

Wer den Klimawandel und die Lebensqualität unserer Bevölkerung wirklich ernst nimmt, sollte über die Wiederbelebung der Preisbindung einmal gründlich nachdenken.

 

 

 

 


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© Manfred Julius Müller, Flensburg, Erstveröffentlichung Januar 2022

 

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