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Ukrainekrieg, Waffenstillstand: Haben die Befürworter von Friedensverhandlungen kein Konzept?

 

Aber wie war es denn eigentlich 2003, als die USA völkerrechtswidrig und brutal den Irak überfielen? Hat man da nicht geduldig und tatenlos abgewartet, bis die haushoch überlegene Atom-Supermacht den militärischen Zwerg Irak vollständig besiegt hatte?

• Hat man (z. B. Deutschland, die EU-Staaten) dem Irak schwerste Waffen geliefert und den Irak mit zig Milliarden Euro finanziell unterstützt?

• Hat man immer wieder verkündet, der Irak dürfe diesen verbrecherischen Krieg nicht verlieren? Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wie viele Iraker und Amis durch diese kompromisslose Haltung zusätzlich umkommen - Tag für Tag?

• Hat man die USA mit ständig erweiterten Sanktionen bestraft, um ihr die wirtschaftliche Freiheit zu nehmen und die Luft abzuschneiden?

• Hat man Initiativen ergriffen, um die USA wirtschaftlich und finanziell völlig zu isolieren?

• Hat man tagtäglich im zwangsgebührenpflichtigen Staatsfernsehen penetrante Ressentiments gegen die USA bzw. die US-Bürger geschürt und erschütternde Bilder vom unsäglichen Leid der Iraker gezeigt?

• Hat man andere Staaten massiv unter Druck gesetzt, ja nicht mit dem Aggressor USA zu paktieren oder kooperieren?

• Hat man versucht, die USA von ihrem selbstherrlichen Supermacht-Thron zu stoßen und über Jahrzehnte zu ächten und zu schwächen?

• Hat man versucht, die USA zu dämonisieren und die Amis als Barbaren und Unholde darzustellen?

• Hat man die Gelegenheit ausgenutzt, um den USA den Nimbus des uneigennützigen Weltpolizisten mit eingebauter Deutungshoheit zu nehmen?

• Hat man im Staatsfernsehen ständig verkündet, Friedensverhandlungen oder einen Waffenstillstand könne es nicht geben, die USA dürfe den Krieg nicht gewinnen oder Vorteile daraus ziehen?

Nein, das hat man alles nicht getan, man hat es unterlassen! Aber hätte man das getan, dann würde es den Irakkrieg vielleicht immer noch geben, weil die Waffenlieferungen an den Irak für ein stetes Patt gesorgt hätten. Vielleicht wäre die Situation außer Kontrolle geraten und zu einem Atomkrieg eskaliert, weil die US-Regierung eine derartige Erniedrigung und wirtschaftliche Schwächung nicht akzeptiert hätte.

Ich fand es damals richtig, dass Deutschland sich aus der Sache heraushielt und dem Irak nicht beisprang, auch wenn man der irakischen Bevölkerung emotional und moralisch gesehen natürlich hätte helfen müssen. Aber am Ende hätte den Irakern eine solidarische Unterstützung der Weltgemeinschaft wenig genutzt, sie hätten noch schwerere Verluste davongetragen.
Und ähnlich denke ich auch heute über den Ukrainekrieg. Hätten sich die Nato-Vasallenstaaten aus diesem Stellvertreterkrieg herausgehalten, hätte Selenskyj schon vor Kriegsbeginn erklärt, keine EU- und Natomitgliedschaft anzustreben, wäre vor allem den Ukrainern, den zwangsrekrutierten Russen, aber auch der gesamten Menschheit viel Elend erspart geblieben.

 

Natürlich wären auch in der jetzigen aufgeheizten Stimmung Friedensverhandlungen jederzeit möglich …
China hat zum Jahrestag des Krieges gerade ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Das deckt sich natürlich nicht mit den Vorstellungen Selenkyjs, der als klarer Sieger, Krim-Rückeroberer, als Retter Europas und der westlichen Zivilisation in die Geschichte eingehen möchte.
Wie sollte er auch sonst seinen Landsleuten erklären, auf den Krieg überhaupt eingegangen zu sein und nicht schon im Vorfeld (durch einen Verzicht auf die EU- und Natomitgliedschaft) oder spätestens zu Beginn des Krieges kapituliert zu haben? Denn ohne großzügige westliche Militärhilfe hätte die Ukraine trotz des entfachtem nationalen Selbstbewusstseins doch keinerlei Erfolgsaussichten in diesem Krieg gehabt.

 

"Nach der Ukraine wird Putin noch andere ehemalige Sowjetrepubliken zurückhaben wollen!"
So die Verschwörungstheoretiker, die noch immer Friedensverhandlungen verhindern wollen. Aber worauf beruht ihre Unterstellung? Verfügen diese Leute über Erkenntnisse, von denen andere keine Ahnung haben? Woher wissen sie so genau, was der Kremlchef denkt und plant?
Das ständige Narrativ dieser Waffenlieferungslobby lautet also:
1. Wenn wir die Ukraine nicht mit allen militärischen Mitteln unterstützen, wird Putin weitere Eroberungsfeldzüge in Angriff nehmen.
2. Putin wird es niemals wagen, aufgrund der massiven Einmischung der Nato-Staaten Atomwaffen einzusetzen bzw. es auf einen 3. Weltkrieg ankommen lassen.
So in Etwa auch das pausenlos wiederholte Fazit unserer Leitmedien, die schon wieder die allgemeine Deutungshoheit übernommen haben. Aber wie neutral und allwissend sind die von den Leitmedien ständig bemühten Experten? Können sie die Zukunft besser vorhersagen als das Orakel von Delphi in der Antike?

 

Welcher Unterschied besteht zwischen dem Irakkrieg 2003 und dem Ukrainekrieg 2022?
Haben die USA 2003 tatsächlich die "westlichen Werte" verteidigt? Gehört das Messen mit zweierlei Maß zu den "westlichen Werten"? Gehört zu den "westlichen Werten", in der Öffentlichkeit Gegenargumente mit allen Mitteln zu unterdrücken? Ist es aufrichtig gegenüber unserer Bevölkerung, bei Waffenlieferungen die "roten Linien" immer weiter zu verschieben?
Entlarvende Bekundungen der grünen Außenministerin Annalena Baerbock: "Ich verspreche, an der ukrainischen Seite zu stehen, egal was meine deutschen Wähler denken". Und: "Dies ist ein Krieg, den wir gegen Russland kämpfen.".
Ist die so viel Begehrlichkeiten weckende und Unfrieden stiftende EU (jetzt will auch noch Georgien schleunigst in die EU) nicht längst zum Steigbügelhalter US-amerikanischer Hegemoniebestrebungen geworden?

 


PS1: Der Irakkrieg 2003 war ja beileibe nicht der einzige "Ausrutscher" der USA. Nach dem 2. Weltkrieg haben die USA Dutzende fragwürdige Kriege bzw. Regierungswechsel inszeniert. Recherchieren Sie selber einmal, ob das wirklich alles so selbstlos und edel war.

PS2: Wie kann man seit einem Jahr pausenlos über den Ukrainekrieg debattieren, ohne dabei an den völkerrechtswidrigen, verbrecherischen und brutalen Aggressionskrieg der USA gegen den Irak im Jahre 2003 zu erinnern - und entsprechende Vergleiche anzustellen?

 


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Zustimmende Beurteilung dieses Artikels:

Wie kann es sein, dass bei allen Debatten die vielen Kriege der USA unerwähnt bleiben?

Wie kann es sein, dass auf den völkerrechtswidrigen Überfall der USA auf den Irak im Jahr 2003 ganz anders reagiert wurde?

Es gibt eine Doppelmoral! Als Verbündete der USA nehmen wir deren Kriege ganz anders wahr als die Kriege Russlands.

 

Ablehnende Beurteilung dieses Artikels (ich bin ganz anderer Meinung als Manfred J. Müller):

Die USA verfolgt bei ihren vielen Kriegen keine Eigeninteressen. Sie kämpft für eine freie und gerechte Weltordnung.

 

 

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© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Publizist). Flensburg, 26. Februar 2023.

 


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Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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Die geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat Deutschland in die totale Ex- und Importabhängigkeit mit langen Lieferketten geführt. Seit 1980 sinken nun die Reallöhne und Renten! Globalisierung und EU hingen 10 Jahre am Tropf einer die Sparer enteignenden 0-Zins-Politik.
Hat sich also die Establishment-Politik der Vergangenheit bewährt? Darf es keine fundamentale Kritik an der Politik des Establishments und seiner staatlichen Medienpropaganda geben?